Das "Deutsche Krokodil" (DB E93 und E94)
Hauptsächlich im Güterverkehr wurde die schwere Elektrolokomotive mit sechs Achsen der Baureihe E93 der damaligen Reichsbahn eingesetzt. Die Geislinger Steige (22,5 Promille) im Streckenverlauf zwischen Stuttgart und Ulm stellte besondere Anforderungen an die Triebfahrzeuge und erforderte somit starke E-Loks.
Die Strecke wurde ab dem Jahr 1993 mit Oberleitungen ausgerüstet. Die neuen Maschinen sollten preiswert in der Beschaffung und der Unterhaltung sein. Deshalb wandte man sich vom Stangenantrieb ab und verzichtete trotz befürchteter schlechter Laufeigenschaften auf die Ausführung von Laufachsen. Das Gewicht sollte sich in Grenzen halten, darum gab man den Aufbauten eine ähnliche Form, wie sie von den schweizerischen Güterzug-Lokomotiven der Reihen BE6/8 und Ce 6/8 "Schweizer Krokodil" bereits bekannt sind. Aus diesem Grund bekam die E 93 ebenfalls schnell den Spitznamen "Deutsches Krokodil".
Die sechsachsige Drehgestell-Lokomotive E 93 sollte in der Lage sein, Güterzüge mit bis zu 1600 Tonnen bis Geislingen West über die Geislinger Steige gemeinsam mit einer Schiebe-Lokomotive mit bis zu 1200 Tonnen Last befördern zu können. Die Schiebelok musste 480 Tonnen aufnehmen. In der Gegenrichtung sollten auf der Rampe von Ulm nach Beimerstetten 1100 Tonnen ohne Schublok befördert werden. Die damalige Höchstgeschwindigkeit der Schnellgüterzüge betrug 65 km/h, das war für die E93 ebenfalls vorgesehen.
Im Jahr 1933 lieferte die Firma AEG aus Berlin zwei Prototypen, die E 93 01 und die E 93 02. Diese beiden wurden einem umfangreichen Testprogramm unterzogen und in Kornwestheim stationiert.
Anfang des Jahres 1935 wurden zwei weitere E 93 bestellt, die noch innerhalb des Jahres ausgeliefert wurden. Im Laufe des Jahres 1937 wurde eine weitere Serie mit neun Maschinen geliefert. Mit dem Bau der E 9314 bis E 93 18 im Jahr 1939 war die Lieferung der E 93 abgeschlossen.
Die 18 Exemplare der E 93 (später ab 1968: DB-Baureihe BR 193) die zwischen 1933 und 1939 von der Firma AEG in vier Serien gebaut wurden, waren abgesehen von kurzen zum Teil kriegsbedingten Einsätzen einzelner Maschinen in Halle und Rosenheim, im schwäbischen Raum Stuttgart unterwegs. Die E 93 stand in einem eng begrenzten Einsatzgebiet stets im Schatten der jüngeren Schwester der E 94 (später BR 194), quasi das "Nachfolge-Krokodil". Die Nachfolgebaureihe E 94 ging ab 1940 in Serie.
Erhalten sind drei Lokomotiven der Baureihe 193, die 193 007 (offizielle DB-AG Museumslokomotive, 193 008 (steht als Denkmal auf dem Gelände der Kernkraftwerkes Neckarwestheim) und die 193 012 wurde in desolatem Zustand zur Aufarbeitung nach Ettlingen, in einer der Betriebshallen der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH überführt.
Hier sehen Sie das Modell der Elektrolokomotive von Piko E 93 der Deutschen Bundesbahn in der Epoche III für die Spur H0.
Des Weiteren von Fleischmann das Modell der Elektrolokomotive BR E 94 der Deutschen Reichsbahn (DRB) in der Epoche II für die Spur N.